Mitarbeiter gesucht

Arbeit

Jahrelang musste man Monat für Monat traurig auf Zahlen aus Nürnberg schauen. Aus dieser Stadt wurden von der Agentur für Arbeit die neuesten Zahlen zu den Arbeitslosen in Deutschland gemeldet. Hinter jeder Zahl steckte ein Mensch, eine Familie. Ohne Arbeit kein ordentliches Einkommen und kaum eine Perspektive für sich und die Angehörigen.

Unabhängig davon, wie man zu Statistiken steht – inzwischen sind die Zahlen deutlich erfreulicher. Und das ist spürbar. Unser Bezirk Treptow-Köpenick hat es in diesem Jahr mehrere Monate hintereinander geschafft, berlinweit die niedrigste Arbeitslosenquote zu verzeichnen. Sie liegt im Monat Mai bei 6,7 Prozent. Die höchste Arbeitslosigkeit herrscht mit 12,6 Prozent in Neukölln. Berlinweit liegt die Quote bei 8,9 Prozent. An dieser Stelle werden viele den Finger erheben und darauf verweisen, dass ja gar nicht alle in der Statistik erfasst sind. Darüber kann man sich trefflich streiten, doch das erklärt nicht, warum es in einem Bezirk besser läuft und in anderen nicht. Und auch die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten ist gestiegen. Die Statistik ist keine Aufforderung für uns, nichts mehr zu tun. Ganz im Gegenteil: ich will, dass jeder nicht nur eine Arbeit hat, sondern von dieser Tätigkeit auch leben kann. Da ist mit dem Mindestlohn ein wichtiger Schritt getan, aber eben nur ein Schritt. Wichtig ist vor allem: kein Mensch darf verloren gegeben werden – so das Gefühl gerade von vielen älteren Menschen. Wir brauchen jede Hand, jeder Kraft, ganz egal ob jemand 20, 40 oder 60 ist. Inzwischen ist es so, dass qualifizierte Arbeitskräfte dringend gesucht werden. Unternehmen müssen kreativ sein, um an Bewerber zu gelangen. Es gibt einen Wettbewerb um qualifizierte Kräfte. Das ist ganz anders als vor 15 Jahren, als wir bei Unternehmen darum betteln mussten, Ausbildungsplätze zu schaffen. Wir sind den richtigen Weg in Treptow-Köpenick gegangen. Wir haben Unternehmensansiedlungen ermöglicht. Wir haben Ausbildung gefördert und die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Wir haben die Schulen gut ausgestattet, um Jugendliche fit für den Arbeitsmarkt zu machen. Wir werben dafür, dass sich junge Menschen nach Studium und Ausbildung eine eigene Existenz gründen und beraten hierfür. Und wir setzen darauf, dass diese Unternehmen bei uns im Bezirk gegründet und etabliert werden. Die Statistik ist dafür ein kleines Erfolgserlebnis, aber nichts zum Ausruhen. Kein Mensch soll zurückbleiben.