Meine Halbzeitbilanz (4): Rückeroberung des Rathauses Friedrichshagen durch die Bürger

Bezirk

Heute waren in meinem Terminplan so etwas wie "Friedrichshagen-Festspiele". Zunächst war ich zur Grundsteinlegung der Wohnungsbaugesellschaft degewo für das Neubauvorhaben von 41 Wohnungen in der Karl-Frank-Straße eingeladen, am Abend dann zum 100. Geburtstag des Rudervereins Berlienr Ruderverein Ägir. Das rief bei mir in Erinnerung, wie um Immobilien in Friedrichshagen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger gekämpft wurde: und die großartige Geschichte um das Rathaus Friedrichshagen.

Das historische Rathaus Friedrichshagen, zuletzt Polizeidienststelle, war vor einigen Jahren vom Senat aufgegeben und geschlossen worden. Nun kann wieder der Bevölkerung zugänglich gemacht werden. Hier ging Bürgerengagement Hand in Hand mit der Bezirkspolitik. Die Bürger haben eine Kommanditgesellschaft gegründet und schlossen einen Erbbaurechtsvertrag mit dem Liegenschaftsfonds. Dass es zu dem Erbbaurechtsvertrag überhaupt kam, habe ich durch mein Votum im Steuerungsausschuss Liegenschaftsfonds mit vorbereitet. Durch vehemente Befürwortung konnte ich mithelfen, dies durchzusetzen. Ende 2013 gelang den Friedrichshagenern mit Unterzeichnung eines Notarvertrages der Durchbruch. Das Rathaus Friedrichshagen mit seinem kleinen historischen Ratssaal kann somit bald ein Ort der Kultur und der Künstler, der Politik, aber auch der Gastronomie werden.

Was das mit dem Ruderverein Ägir zu tun hat und mit dem Neubau der degewo? Ägir musste nach 1990 mehr als ein Jahrzehnt um die Rückübertragung seines Grundstückes (in den 20er Jahren gekauft!) kämpfen und gewann nach zähem Ringen und sicherte damit letztlich die Existenz des Vereins. Die degewo bemüht sich in der Zeit knappen Wohnraums um bezahlbares Wohnen und füllt mit dem Projekt eine Lücke in Friedrichshagen auf - alle Bauprojekte machen Friedrichshagen als Lebensort attraktiver. Das möge noch viele erfreuen.